9. Spieltag Bezirksliga

Letztes Spiel der ersten Mannschaft Zuhause gegen Vaih/Rohr 2

Es geht etwas chaotisch los. Bei dem Gegner weiß man nicht genau, wer in
deren ersten Mannschaft und wer in ihrer zweiten Mannschaft spielt.
Trotzdem starten wir nur mit leichter Verspätung.

Ich starte den Reigen nach 30 Minuten und fahre einen grandiosen,
unglaublichen, sensationellen, starken, schnellen, genialen kampflosen
Punkt ein. Gut jeder andere hätte das auch gekonnt – aber nicht so schön
wie ich. 🙂
So bleibt aber mehr Zeit für Notizen. Mein Gegner ist dann um kurz vor
3/4 Zehn da, was nicht mehr hilft und ist Zuschauer wie ich.

So nach 2 Stunden Spielzeit tut sich etwas an den Bretten.
An Brett 5 verpaßt Apostolos seinem Gegner einen isolierten Doppelbauern
in der b-Linie, wobei aber auch allerlei Material verschwindet, unter
anderem die Damen. Er verzichtet auf die Rochade und greift beherzt am
Königsflügel an. Er gewinnt 2 Bauern, wovon der auf h3 nicht zu halten ist.
An Brett 2 macht Mahdi reichlich Druck in der f-Linie. Sein Bauer stürmt
vor und will die Rochadestellung aufhebeln. Sein Gegner stellt einen
Springer nach f6. Dieser wird getauscht und die Dame vertrieben. Zudem
droht Damenfang mitten auf dem Brett. Sein Gegner findet eine Wendung,
eine Figur büßt er trotzdem ein und f6 kommt auch noch. Hier ist sein
Gegner überspielt.
An Brett 1 hat Gleb den Anzugsvorteil des Gegners egalisiert und greift
auf der kompletten Brettbreite an.
An Brett 6 hat Sayak seine Figuren harmonisch aufgestellt und geht in
der f-Linie zum Angriff über.
An Brett 6 hat Norbert eine solide aber etwas gedrückte Stellung ohne
Schwächen.

Nach 2,5 Stunden ist bei Gleb das Material sichtlich reduziert. Er hat
aber die flexiblere Aufstellung und Druck gegen f2. Manfred Lube, sein
Gegner mit dem ich mich zeitweise draußen unterhalte, übersieht einen
Doppelangriff der ihn den a-Bauern kostet, für nix, und stellt wohl noch
im Schock gleich noch seinen Springer ein – Aufgabe. Mag es daran
gelegen haben, dass ihn die Unzuverlässigkeit seiner Kollegen abgelenkt
hat oder Glebs starkes Spiel ist egal – Punkt ist Punkt.

2 : 0 so soll es sein

Ungefähr zur gleichen Zeit hat Apostolos den Königsflügel abgewickelt
und das Material stark reduziert. Der Freibauer auf d5 gibt ihm aber
klaren Vorteil und der schnelle Läufer gegen den langsamen Springer noch
mehr. Da sich das Geschehen aber nur am Damenflügel abspielt ist der
langsame Springer nicht von Nachteil, im Gegenteil. Geschickt blockiert
sein Gegner mal die weißen – mal die schwarzen Felder. so einigt man
sich auf Remis.

Der Königsangriff in der f-Linie kommt voran. Sayak hat das Kommando
übernommen und greift vehement an. Er überdreht aber und läßt den
Freibauern auf e3 frei stehen. Sein Matt auf g7 über die siebte Reihe
wäre auch schön gewesen wenn sein Gegner mit einem Zwischenschach nicht
alles zunichte machen konnte. Die Damen müssen getauscht werden, somit
keine Mattdrohung mehr und der Bauer tippelt zur Dame.

Nach 3 Stunden hat sich Norbert aus dem Würgegriff befreit. Gut, hat
einen Bauern gekostet, dafür spielen aber alle mit. Der fehlende Bauer
fällt nicht weiter auf, aber sein Ausflug mit der Dame nach a2 zum
Bauernklau war gewagt. Zu gewagt, wie sich herausstellen sollte. Ein
Eindringen der Dame auf der siebten Reihe macht alle Träume zunichte.
Der lange Läufer von b2 nach h8 tut ein Übriges und so kommt das Matt
schnell um’s Eck.

2,5 : 2,5 so soll das nicht sein.

Eine kleine Ungenauigkeit und die Mattdrohungen an Brett 2 sind
Geschichte. Mit f5 kann Mahdis Gegner schlimmeres verhindern. Im
Doppelturmendspiel zeigt Mahdi aber, was er kann. Gut, er hat ja noch
einen Läufer dabei. Er sichert alle Einbruchsfelder und holt dann zum
Gegenschlag aus. Immer wieder greift er sich einen Bauern bis er
schließlich 2 mehr hat. Dann wird die Taktik geändert – Turmtausch. Auch
das gelingt. Jetzt spätestens ist das Spiel gelaufen, sein Gegner hat
aber wohl immer noch Spaß daran. Mahdi lockt ihn in eine Falle und
greift den letzten Bauern so an, dass er vom Turm gedeckt werden kann.
Sein Gegner ergreift die Chance um festzustellen dass sein Turm
aufgespießt wird. Jetzt mag er nicht mehr.

3,5 : 2,5 so soll das wieder!

Jungs, habt Ihr gut gemacht. Martin und ich sind Stolz auf Euch!