Schach am Tag der Arbeit
Schach ist für uns Freizeit. Ist also geeignet, um spielerisch einen Start in den 1. Mai hinzulegen. Heute haben wir das Nachholspiel gegen Botnang. Es gibt erst einmal Ernüchterung, als wir die Aufstellung unseres Gastteams sehen. Botnang ist quasi in Bestbesetzung zu Besuch. Es wird also doch Arbeit? Aber der Reihe nach.
Bis 11 Uhr tut sich nicht viel. Bei den meisten Brettern findet ein langsamer Stellungsaufbau statt. Recht zügig geht es bei mir an Brett 4 zu. Wir spielen eine Stellung, die ich schon oft hatte. Trotzdem lasse ich zu, dass mein Gegner e5 durchdrücken kann, was ich eigentlich nicht wollte. Zu schnell gezogen und statt erst Springer zu ziehen, den Läufer gesetzt. Richtig schlimm ist dies nicht, jedoch hat Schwarz dann gleich Ausgleich. Ich glaube, mein Gegner hatte dann das Gefühl, er steht besser. Als ich dann mit meiner Dame auf f5 auftauche und „etwas“ Druck am Königsflügel mache, sieht er schon, dass beide Seiten wahrscheinlich die gleichen Chancen haben. Es kommt dann auch so, dass über die offene d-Linie die die Türme getauscht werden und die Stellung wirklich 0.00 ist. Wir machen Remis. Die Engine-Analyse im Nachhinein zeigt auch, dass die Partie immer in der Remisbreite war.
Bei Uli an Brett 3 baut der Gegner mit Weiß ziemlich Druck auf der f-Linie auf. Unterstützt von beiden Läufern, die von d2 und c2 aus auf den Königsflügel zielen. Uli kann leider nicht verhindern, dass sein Gegner in seine Stellung mit Dame und Turm eindringt und entscheidend Material abholt und mit 3 Bauern im Rückstand ist die Partie nicht zu halten.
David sieht sich an Brett 6 einem starken Königsangriff am Königsflügel ausgesetzt, hat jedoch mit Weiß genug Kräfte, um dagegen zu halten. Sein Gegner hat einen Bauern am Damenflügel bis auf a3 vorpreschen lassen und dieser sieht jetzt eher nach Fallobst aus. Sein Gegner hat keine Ideen, wie er den Angriff durchschlagender machen kann und erzwingt, für mich überraschend, eine 3-malige Stellungswiederholung. Stand 1-2.
Stephan an Brett 1 konnte nicht verhindern, dass sein Gegner auf f7 einen Bauern gewinnt. Ich befürchtete, dass Stephan noch mehr Material verlieren wird. Das war aber nicht so. Danach wurde sein gegner etwas zu mutig mit dem König. Er wanderte mit diesem zur Brettmitte. Im Endspiel sicherlich gut, im Mittelspiel mit jeweils noch zwei Leichtfiguren, zwei Türmen und vielen Bauern aber auch sehr gefährlich. Stephan konnte dann eine Stellung herbeiführen, in der sein Gegner auf ein Dauerschach eingehen musste. Etwas glücklich, aber natürlich gut für uns. Stand 1,5-2,5.
Für ein Unentschieden brauchen wir noch 1,5 Punkte. Bei Zukri an Brett 2 sieht es sehr gut aus. Etwas unübersichtlich, aber einen halben Punkt sollte es auf jeden Fall geben.
Norbert hat an Brett 5 mit den schwarzen Figuren die Qualität mehr. Das sieht also schon einmal sehr gut aus. Seine Idee, mit dem einen Turm am Königsflügel über die h-Linie Bauern von der Seite anzugreifen, sieht vielversprechend aus. Sein Gegner übersieht dann, dass die Deckung des einen Bauern nicht funktioniert, da ansonsten sein Springer und der Turm in eine Bauerngabel laufen. Dies bringt Norbert nun entgültig auf die Siegerstrasse. Routiniert führt er seine Steine dann zum Sieg. Stand 2,5-2,5.
Was macht Zukri? Er wickelt ein Mittelspiel mit jeweils dem Turm und dem Läuferpaar so ab, dass ein Turmendspiel entsteht, bei dem er einen gedeckten Freibauern auf g6 bekommt. Dieser ist natürlich tödlich. Sein Gegner lässt sich dies nicht mehr im Detail zeigen und wir bekommen mit Zukris Sieg auch den überraschenden Mannschaftssieg!
Super gemacht Jungs! Vielen Dank. Endstand ist 3,5-2,5 für Leonberg. Mit 7 Mannschaftspunkten sollten wir nun im sicheren Mittelfeld stehen. (Martin Berger)