Es geht um die Wurst!
Ich habe Startschwierigkeiten – verschlafen. Till besorgt dankenswerter
Weise die Butterbrezeln und so kommen wir doch pünktlich an.
In Vaihingen treten wir gegen den Tabellennachbarn an, der auch gleich mit der Bestbesetzung antritt, was uns nicht schrecken sollte. Auf jeden Fall werden wir ernst genommen.
Till und Louis spielen merkwürdige Eröffnungen – Hauptsache keine Figuren entwickeln. Die vier weiteren Spiele starten nach den Regeln der Kunst normal.
Louis übertreibt die Eröffnung und sein zwei Mannsturm scheitert. Sein Gegner der besser entwickelt, holt zum Gegenschlag aus und kann auf c7 gabeln. Der Turm auf a8 fehlt, der König bleibt in der Mitte und das Spiel geht nicht mehr lange.
1:0 für den Gegner; so war das nicht gedacht.
An Brett 2 hat Till mit der Eröffnung auch seine Probleme, löst diese aber und kann durch Figurentausch den Druck aus der Stellung nehmen. Sein Gegner opfert einen Bauern und bietet Remis. Den isolierten Bauern auf e4 wird er nicht halten können und in ausgeglichener Stellung nimmt er an. Der erste halbe Punkt.
An Brett 1 lässt Finn seinen Gegner am Damenflügel gewähren. Sieht auch gar nicht schlecht aus was, sein Gegner da aufbaut und der Bauernsturm ist beeindruckend. Finn hat allerdings andere Pläne. Martin, der inzwischen eingetroffen ist, und ich sind uns einig – es riecht nach Opfer auf h7. Damit hat sein junger Gegner nicht gerechnet. Nach 2 Stunden schlägt es ein, der König muss nehmen, das Springerschach auf g5 kommt, König muss nach g6 und wird nach wenigen weiteren Zügen zur Strecke gebracht. Ein grandioser Angriff und der Ausgleich.
1,5:1,5 schon besser.
Die weiteren Partien laufen allerdings nicht so toll.
Bei Uwe, der wie immer ruhig eröffnet hat, fehlt nach dem Generalabtausch der Schwerfiguren ein Bauer.
Bei Apostolos ist der König mächtig unter Druck geraten und das Aufziehen der Rochadebauern kostet eben einen davon.
Bei Luca nimmt der Gegner die Einladung zum Einsitzen auf c5 dankend an. Der Springer sitzt da optimal und macht Ärger.
Martin und ich gehen trotz heikler Spielstände auf einen Kaffee in die Gaststätte nebenan.
Als wir zurück sind, sind die Spiele vom Uwe und Luca aus. Bei Uwe ging der Mehrbauer durch und bei Luca war die Zeit knapp und der Druck des Gegners zu groß.
Apostolos hat mit seinen Türmen Druck gegen den Bauern e6. Sein Gegner kann diesen aber halten und einen entfernten Freibauern in der h-Linie generieren. Dieser entscheidet letztlich das Spiel.
4,5:1,5 für den Gegner – das hat sich der Chef anders vorgestellt.
Da fürchte ich, wird es nix mit dem freien Tag am 07.04. Da ist zwar spielfrei, aber Nachschulung für das Team.
Der Chef ist nicht ganz glücklich – hält das aber aus.
Noch sind wir auf Platz 1! (Jürgen Schedler)