Jahresstart mit Pflichtaufgabe!?
Beim ersten Spiel des Jahres besucht uns die Zweite aus Rommelshausen. Vom Papier her sollte es eine klare Sache sein, jedoch dürfen gerade die jungen Spielerinnen und Spieler nicht unterschätzt werden. Der Spieltag zeigt dann auch, dass alle Leonberger hart kämpfen mussten. Matthias Malitte kämpfte dabei an Brett 8 am kürzesten. Er konnte den Druck gegen den Isolani seines Gegners auf d5 mit den weißen Steinen nicht ausnutzen und nahm das Remis-Angebot an. Kurze Zeit später spielte auch David Schenzle an Brett 7 ein Remis. Auch er konnte einen isolierten Bauern seines Gegners in der Brettmitte nicht für sich ausnutzen, da er längere Zeit brauchte, um seine unterentwickelte Stellung nach der Eröffnung zu „klären“. Besser lief es bei Stefan Urlichs an Brett 4. Der König seines Gegners stand lange in der Mitte und Stefan konnte seine Figuren optimal aufbauen. Nach der späten Rochade seines Gegners, lockte Stefan die gegnerische schwarze Dame in die Mitte des Brettes und der Gegner übersah, dass die Chefin auf einen Bauernangriff hin kein Feld mehr hatte. Aufgabe war dann Pflicht. Norbert Nitsch baute an Brett 6 nach und nach eine Druckstellung im Zentrum auf. Zwei Bauern trieb er mit Unterstützung von Türmen und Dame im Zentrum Richtung König und Dame. Diese Flut war für sein Gegner zu viel und er gab mit den Worten auf: „Jetzt reicht es mir ….“. Franz Schlosser hatte an Brett 3 einen zähen Kampf gegen seine junge Gegnerin. Am Ende konnte er am weißen Damenflügel mit Bauer und Dame einbrechen und gewann den ganzen Punkt. Manuel Miglietta spielte an Brett 2 in gewohnter Art und Weise. Voll Karacho und ohne Rücksicht auf Verluste. So sieht es zwar aus, da steckt aber mehr dahinter! Mit Weiß drückt er gleich auf alle möglichen schwachen Punkte, so dass sein Gegner den schwarzen König lange im Zentrum lassen muss. Manuel dringt am Königsflügel in die Stellung ein, drückt in der Mitte mit Bauern und kommt am Damenflügel mit einem Springer. Es war klar, dass die schwarze Stellung irgendwann brechen muss. Sie hielt noch relativ lang, am Ende gab es aber den erwarteten Punkt. Arthur Schenk mühte sich an Brett 1. Obwohl er mit seiner Dame am weißen Königsflügel bei rochierter weißer Stellung vielversprechend eindringen konnte, brachte er so den schwarzen Monarchen nicht zur Strecke. Er musste seine Dame zur Verteidigung zurückholen und sein Gegner konnte die Stellung konsolidieren. Am Ende einigten sie sich auf ein Remis. Mein Jahresstart an Brett 6 war suboptimal. Mein junger Gegner spielte solide. Die Stellung war lange ausgeglichen. Dann legte ich wohl einen Mittagsschlaf ein und er nutzte dies mit einer Springergabel und dem Gewinn eines Bauern aus. Danach kämpfte ich zäh. Mein Gegner fand zu oft nicht die beste Fortsetzung, so dass wir in ein Springerendspiel mit jeweils einem Springer und zwei verbunden Bauern meines Gegners kamen. Ich stand mit dem König vor den Bauern und konnte mit dem Springer viele Schachs geben oder Drohungen aufstellen, den Spriger für beide Bauern herzugeben. Zum Glück kam mein Gegner nicht auf die richtige Idee, wie er gewinnen kann. Die Endspieldatenbank zeigt, dass die Stellung in 30-35 Zügen gewonnen ist. Nach einer Ungenauigkeit konnte ich dann einen Bauern gewinnen und danach war es remis. Wir gewinnen somit mit 6:2 gegen Rommelshausen und etablieren uns unter den ersten Vier der Liga. (Martin Berger)