Ausgebildete „Jungkiller“ überrollen Böblingen.
Mit der Aufstellung hatte ich so meine Sorgen. Mit 2 Ersatzspielern, mit einem Ersatzspieler oder ohne – man weiß nie.
Aber ich hatte von Fabian und Parsa Zusagen – ein OK – und deswegen waren Sie auch dabei!
Bei Böblingen fehlen noch 2 Spieler aber sie möchten gerne starten. OK, kein Problem, es geht also fast pünktlich los. Und wie.
Bei Fabian geht es im Eiltempo zur Sache. Direkt in der Eröffnung gewinnt er einen Springer und zementiert einen Freibauern auf d4.
Nach einer Stunde ist bei Finn eine kritische Stellung entstanden. Es droht ständig Figurenverlust. Bei Till hat sich der Rauch in der c-Linie verflüchtigt – die Schwerfiguren aber auch. Apostolos in absoluter Ruhe hat gerade die Eröffnung absolviert.
Fabian konnte einen Qualität erobern, hat jetzt einen kompletten Turm mehr und ist bereits im Endspiel.
Bei Parsa ist die Stellung ausgeglichen, vielleicht mit leichten Vorteilen für ihn.
Nach 1,5 Stunden hat sich bei Parsa leider sein Springer verabschiedet.
Nach 1 3/4 Stunden Macht Lukas mit Mehrbauer ein Remis. Da hätte man wohl noch kämpfen können, für mehr. Allerdings konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, mit welchem Weitblick er hier agiert hat, denn jetzt geht es Schlag auf Schlag.
Nach 2 Stunden gewinnt zuerst Till das entstandene Leichtfigurenendspiel. Zuerst gewinnt er den Isolani auf h5 und hat nun einen gedeckten Freibauern in der h-Linie. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, schafft er sich noch einen entfernten Freibauern in der b-Linie. Bei nur noch einer Leichtfigur auf dem Brett, sind die vielen Drohungen nicht mehr zu parieren. Sein Gegner steicht die Segel.
Sofort danach meldet Parsa seinen SIEG! Was ist passiert? Mit Springer Minus greift er beherzt am Damenflügel an, kann sich einen Freibauern schaffen und diesen puschen. Sein Gegner muß schließlich seinen Springer zurückgeben und die Türme tauschen. Allerdings hat Parsa noch einen entfernten Freibauern am Damenflügel, den sein Gegner mit dem König abholt. In dieser Zeit räumt Parsa aber den Königsflügen und gewinnt mit seinen Freibauern. Sensationell!!!
Und gleich noch eine Erfolgsmeldung. Finn hat den Figurenverlust verhindert. Auf Kosten der Rochade, auf Kosten der Entwicklung, aber sein Gegner hat ja immerhin einen Bauern dafür geopfert. Dann zaubert Finn den gefährlichen d4 Bauern, für NIX, weg und kann dazu noch die Damen tauschen, was seinem Gegner keinen Spaß macht. Dieser gibt sofort auf.
3,5:0,5; Schwupps ist das Spiel gewonnen.
Gerade Mal eine 1/4 Stunde später hat auch Fabian seinen Gegner überzeugt, aufzugeben. Er tauscht zuerst den letzten Turm seines Gegners, räumt mit seinem Turm den Königsflügel auf, um ihn denn gegen den Freibauern in der c-Linie zu opfern. Die 4 Freibauern an seinem Königsflügen sind aber sehr überzeugende Argumente und die Gegenwehr ist vorbei.
4,5:0,5; es läuft alles in die richtige Richtung. 5:1 wie beim letzten Spiel oder besser?
Jetzt dauert es allerdings noch knapp 2 Stunden, bis mein fortgeschrittener Jugendlicher, Apostolos, auch Vollzug melden kann. Im Mittelspiel kann keiner von beiden einen Vorteil herausarbeiten. So kommt es zum Springerendspiel mit 7 Bauern. Apostolos hat 2 Bauern am Königsflügel sein Gegner 3. Dafür spielt er am Damenflügel mit 4 gegen 3. Es gelingt ihm, kleine und allerkleinste Vorteile zu addieren. Zuerst blockiert er den Königsflügen, dann platziert er seinen König im Zentrum und schließlich schiebt er die Damenflügelbauern vor. Aber den Sieg holt er doch am Königsflügel, den er aufmischt.
5,5:0,5; kann sich sehen lassen!!
Und was die Weitsicht von Lukas angeht, Respekt, in dieser frühen Phase, durch ein Geschenk, den „white wash“ zu verhindern, ist großes Kino.
Natürlich immer noch Tabellenspitze!!
Der Chef ist Gliiigglich! (Jürgen Schedler)