Heimspiel gegen Böblingen
Wir spielen beim ersten Spiel der Saison mit einer gesunden Mischung aus erfahrenen, jungen und neuen Spielern.
Es geht auch gleich gut los. Dr. Chris erschreckt durch bloße Anwesenheit, bekommt keinen Gegner und wir sind kampflos 1:0 in Führung.
Dafür zerstört er mich in einem Freundschaftsspiel, dass mir Hören und Sehen vergeht.
An Brett 3 wird zügig gespielt. Die Fetzen fliegen und Louis hat einen Bauern mehr. Sieht gut aus denke ich und schon ist der Mehrbauer wieder weg.
Im Turmendspiel mit je 5 Bauern, gleich verteilt auf den Flügel, bietet sein Gegner Remis an. Er möchte wissen ob er annehmen soll – ja sage ich.
Uwe hat einen Bauer mehr, Lukas ein gewonnenes Spiel, bei Luca ist das Spiel ausgeglichen, ebenso bei Orgil.
Es dauert dann auch nicht lange bis Lukas mit dem Sieg aufwartet. Sein Gegner schenkte ihm mehrere Figuren. Nun gut, er gab auch welche zurück. Was wegen mir nicht hätte sein müssen, aber im Endspiel hatte er drei Figuren gegen eine und das gewinnt halt. Zuerst nimmt er seinem Gegner den Rest der Figuren weg und wandelt dann zur Dame um – da mag sein Gegner dann nicht mehr spielen.
An Brett 1 ein neuer alter Bekannter, uns Uwe, ist zurück und spielt mit Schwarz an Brett1 eine grundsolide Partie. Im Mittelspiel ergreift er die Initiative und kann am Damenflügen einen Bauern mopsen. Das sieht auch recht gefährlich aus, wie er den Bauern in der b-Linie vorschiebt. Was etwas untergeht ist, dass seine Gegnerin Gegenchancen vorbereitet. Er gewinnt mit seinem Freibauern die Qualität, muss aber für den gegnerischen Freibauern Turm und Springer geben. Im Endspiel ist das dann nicht mehr zu halten, obwohl er alles versucht.
Schon nach einer Stunde möchte Orgil wissen, ob er Risiko gehen darf. Natürlich sage ich – hau drauf. So richtig arg haut er gar nicht, seine Königswanderung sieht aber ambitioniert aus. Den großen Sturm am Königsflügel verhindert sein Gegner einfach durch Aktionen im Zentrum. Mit einem Wanderkönig in der Mitte hat Orgil reichlich zu tun, den Laden zusammen zu halten. Gelingt nur zum Teil, schwups Zentrumsbauer weg. Jetzt sieht das nicht mehr so freundlich aus, aber er hat immer noch die offene h-Linie und einen Bauern auf f6. Da der Gegnerische König nach der kurzen Rochade auf g8 steht droht latent Matt auf h8. Der Gegner übersieht das völlig, spielt auf Figurengewinn und das Matt kommt.
3,5 : 1,5 der Mannschaftskampf ist gar.
Jetzt geht es nur noch um die Ehre und das dauert. Luca hat es mit dem ältesten Jugendspieler der böblinger Truppe zu tun. Sein Gegner greift wild am Königsflügel an, aber er kann alle Drohungen parieren und nachdem viel abgetauscht ist, selber am Damenflügel aktiv werden. Im Turmendspiel hat er die einzigste offen Linie, die b-Linie. Über diese gewinnt er auch den c-Bauern des Gegners, allerdings auf Kosten der b-Linie, über die sein Gegner nun zu Gegenspiel kommt. Das Turmendspiel ist kompliziert und langwierig, aber im Stil der alten Meister boxt Luca das Ding durch.
Tabellenführer!!! Der Chef ist stolz wie Bolle. Weiter so! (Jürgen Schedler)