Vaihingen-Rohr zu Gast in Leonberg
Beim ersten Blick aus dem Fenster sehe ich gleich, es ist ideales Schachwetter. Heute ist Großkampftag. Unsere Erste und die Zweite spielen gemeinsam zu Hause. Wir spielen gegen Vaihingen-Rohr das Kellerduell des 4. Spieltags in der Bezirksliga. Wer hätte das gedacht?! Vom Papier her sollten wir eigentlich locker gewinnen. Aber wie wir alle wissen, ist es meistens nicht so leicht. Vaihingen-Rohr spielt quasi in Bestbesetzung, an Brett 8 die Nachmeldung mit DWZ 1845. Bei uns fehlt Martin Friebe, mit David Schenzle an Brett 8 sind wir aber auch sehr gut aufgestellt. An den meisten Brettern entstehen zunächst zähe Partien, meistens sehr kompliziert und schwer einzuschätzen. Norbert Nitsch (Brett 7) hat in der gesamten Eröffnung eine eher ausgeglichene Stellung. Da beide Spieler heute nicht sehr kämpferisch eingestellt sind, einigen sie sich relativ früh auf Remis. Auch David Schenzle (Brett 8) hält bis ins Mittelspiel eine ausgeglichene Stellung gegen den deutlich DWZ-stärkeren Gegner. Er wird belohnt und kann sich mit ihm auf Remis einigen. Dann tut sich lange nichts in Richtung Ergebnis. Manuel Miglietta (Brett 3) greift aus seiner schwarzen Rochadestellung am Königsflügel mit seinen Bauern die rochierte Weiße Stellung an. Er kann Linien öffnen und entscheidend in die weiße Stellung einmarschieren und gewinnt den vollen Punkt. Zukri Avdic (Brett 3) muss im Endspiel mit einem weit vorgerückten schwarzen Bauern zu kämpfen, der sich auf d2 eingenistet hat. Zunächst kann sein Gegner kein Kapital daraus schlagen. Eine Ungenauigkeit von Zukri führt dann aber zu einem entscheidenden Materialverlust und somit zu einem Punkt für Vaihigen-Rohr. Stefan Urlichs (Brett 5) fabriziert eine unübersichtliche Mittelspielstellung. Er greift aggressiv mit Turm und Dame auf dem Königsflügel an um den in der Mitte verbliebenen weißen König zur Strecke zu bringen. Weiß bekommt auch gute Möglichkeiten am Damenflügel. Der Weiße König kommt dann jedoch in ein Mattnetz, dem er nicht entkommt. Ich (Martin Berger, Brett 6) versuche gegen eine b6-Verteidigung von Schwarz Vorteil zu bekommen. Durch einen schönen Springervorposten auf e5 schaffe ich es, dass der Schwarze Monarch in der Mitte bleiben darf. Mein Gegner gibt dann die Qualität, um sein Läuferpaar zur Geltung zu bringen. Es entsteht eine Stellung, bei der ich hinten immer schauen muss, nicht matt gesetzt zu werden. Wenn ich keine Gewinnversuche wage, passiert aber nichts. Dabei belassen wir es dann auch und einigen uns auf Remis. Arthur Schenk (Brett 1) bekommt mit Schwarz eine komplizierte Mittelspielstellung mit vielen Leichtfiguren von beiden Seiten im Zentrum. Seine Idee, mit einem Läufereinschlag auf h3 und nachhaltigem Materialgewinn, kann sein Gegner verhindern und sein Gegner etabliert einen Springer auf dem Dameflügel in Arthurs Stellung. Dies führt dann zu ein gewinnbringenden Stellung für Weiß, so dass am Ende eine 0 für uns im Bericht auftaucht. Franz Schlosser (Brett 4) kann in einer sehr offenen Stellung einen Bauern auf f7 nach vorne treiben. Sein Gegner kann im Turm-Leichtfigurenendspiel jedoch mit dem Läuferpaar auftrumpfen. Zum Glück entgeht ihm eine Läufer-Schaukel zum Dauerschach. Nachdem er einen Läufer für den f-Bauern hergeben muss, ist kann Franz den ganzen Punkt einstreichen. Am Ende steht ein etwas glücklicher und hart erarbeiteter 4,5:3,5 Sieg auf unserem Konto. In der Tabelle stehen wir auf einem soliden Mittelfeldplatz. Vielen Dank an alle! (Martin Berger)