Letztes Spiel der ersten Mannschaft Zuhause gegen Vaih/Rohr 2
Es geht etwas chaotisch los. Bei dem Gegner weiß man nicht genau, wer in deren ersten Mannschaft und wer in ihrer zweiten Mannschaft spielt. Trotzdem starten wir nur mit leichter Verspätung.
Ich starte den Reigen nach 30 Minuten und fahre einen grandiosen, unglaublichen, sensationellen, starken, schnellen, genialen kampflosen Punkt ein. Gut jeder andere hätte das auch gekonnt – aber nicht so schön wie ich. 🙂
So bleibt aber mehr Zeit für Notizen. Mein Gegner ist dann um kurz vor 3/4 Zehn da, was nicht mehr hilft und ist Zuschauer wie ich.
So nach 2 Stunden Spielzeit tut sich etwas an den Bretten. An Brett 5 verpaßt Apostolos seinem Gegner einen isolierten Doppelbauern in der b-Linie, wobei aber auch allerlei Material verschwindet, unter anderem die Damen. Er verzichtet auf die Rochade und greift beherzt am Königsflügel an. Er gewinnt 2 Bauern, wovon der auf h3 nicht zu halten ist.
An Brett 2 macht Mahdi reichlich Druck in der f-Linie. Sein Bauer stürmt vor und will die Rochadestellung aufhebeln. Sein Gegner stellt einen Springer nach f6. Dieser wird getauscht und die Dame vertrieben. Zudem droht Damenfang mitten auf dem Brett. Sein Gegner findet eine Wendung, eine Figur büßt er trotzdem ein und f6 kommt auch noch. Hier ist sein Gegner überspielt.
An Brett 1 hat Gleb den Anzugsvorteil des Gegners egalisiert und greift auf der kompletten Brettbreite an. An Brett 6 hat Sayak seine Figuren harmonisch aufgestellt und geht in
der f-Linie zum Angriff über. An Brett 6 hat Norbert eine solide aber etwas gedrückte Stellung ohne Schwächen.
Nach 2,5 Stunden ist bei Gleb das Material sichtlich reduziert. Er hat aber die flexiblere Aufstellung und Druck gegen f2. Manfred Lube, sein Gegner mit dem ich mich zeitweise draußen unterhalte, übersieht einen Doppelangriff der ihn den a-Bauern kostet, für nix, und stellt wohl noch im Schock gleich noch seinen Springer ein – Aufgabe. Mag es daran gelegen haben, dass ihn die Unzuverlässigkeit seiner Kollegen abgelenkt hat oder Glebs starkes Spiel ist egal – Punkt ist Punkt.
2 : 0 so soll es sein
Ungefähr zur gleichen Zeit hat Apostolos den Königsflügel abgewickelt und das Material stark reduziert. Der Freibauer auf d5 gibt ihm aber klaren Vorteil und der schnelle Läufer gegen den langsamen Springer noch mehr. Da sich das Geschehen aber nur am Damenflügel abspielt ist der langsame Springer nicht von Nachteil, im Gegenteil. Geschickt blockiert sein Gegner mal die weißen – mal die schwarzen Felder. so einigt man sich auf Remis.
Der Königsangriff in der f-Linie kommt voran. Sayak hat das Kommando übernommen und greift vehement an. Er überdreht aber und lässt den Freibauern auf e3 frei stehen. Sein Matt auf g7 über die siebte Reihe wäre auch schön gewesen wenn sein Gegner mit einem Zwischenschach nicht alles zunichte machen konnte. Die Damen müssen getauscht werden, somit keine Mattdrohung mehr und der Bauer tippelt zur Dame.
Nach 3 Stunden hat sich Norbert aus dem Würgegriff befreit. Gut, hat einen Bauern gekostet, dafür spielen aber alle mit. Der fehlende Bauer fällt nicht weiter auf, aber sein Ausflug mit der Dame nach a2 zum Bauernklau war gewagt. Zu gewagt, wie sich herausstellen sollte. Ein Eindringen der Dame auf der siebten Reihe macht alle Träume zunichte. Der lange Läufer von b2 nach h8 tut ein Übriges und so kommt das Matt schnell ums Eck.
2,5 : 2,5 so soll das nicht sein.
Eine kleine Ungenauigkeit und die Mattdrohungen an Brett 2 sind Geschichte. Mit f5 kann Mahdis Gegner schlimmeres verhindern. Im Doppelturmendspiel zeigt Mahdi aber, was er kann. Gut, er hat ja noch einen Läufer dabei. Er sichert alle Einbruchsfelder und holt dann zum Gegenschlag aus. Immer wieder greift er sich einen Bauern bis er schließlich 2 mehr hat. Dann wird die Taktik geändert – Turmtausch. Auch das gelingt. Jetzt spätestens ist das Spiel gelaufen, sein Gegner hat aber wohl immer noch Spaß daran. Mahdi lockt ihn in eine Falle und greift den letzten Bauern so an, dass er vom Turm gedeckt werden kann. Sein Gegner ergreift die Chance um festzustellen dass sein Turm aufgespießt wird. Jetzt mag er nicht mehr.
Jungs, habt Ihr gut gemacht. Martin und ich sind Stolz auf Euch! Am Ende steht als Saison-Resultat der 4. Platz, womit wir alle zufrieden sind. (Jürgen Schedler)