7. Spieltag Bezirksliga

Ausflug nach Sulzbach

Am 7. Spieltag steht das Auswärtsspiel in Sulzbach auf dem Programm. Trotz einiger Ausfälle können wir letztendlich doch eine schlagkräftige Truppe an den Start bringen und alle 8 Bretter besetzen. Auf dem Papier sind wir haushoher Favorit, aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Wir sind jedenfalls auf der Hut.
Bei mir geht alles ganz schnell. Mein Gegner kennt wohl ein typisches Abspiel in seiner Eröffnung nicht. Der Springerzug nach d7 ist zwar zweckmäßig, geschieht jedoch zum falschen Zeitpunkt, denn er übersieht einzügig ein ersticktes Matt. Angesichts Erkältung und schlecht geschlafener Nacht nehme ich das Geschenk gerne an und setze meinen verblüfften Gegner nach noch nicht mal 5 Spielminuten im sechsten Zug schachmatt. Das hatte ich auch noch nicht.
Ähnlich forsch geht es auch bei Norbert voran. Beide Seiten haben sich nach der Eröffnung solide aufgebaut, bis sein Gegner plötzlich ohne Not eine Figur einstellt. Der Rest ist für Norbert Formsache und wir führen 2:0.
Auch bei Till sieht es zu diesem Zeitpunkt nach einem vollen Punkt aus. Er kann seinen Springer gegen den im Londoner System seiner Gegnerin wichtigen weißfeldrigen Läufer tauschen und ihr einen isolierten Doppelbauer im Zentrum verpassen. Gegen diese Schwäche sollte sich eigentlich gut spielen lassen. Leider findet Till nicht die beste Fortsetzung und seine Gegnerin kann mit den Springern wichtige Felder besetzen. Viel Material tauscht sich, ohne dass sich ein Vorteil für Till ergäbe. Schließlich findet er sich in einem eher ungünstigen Turmendspiel wieder und muss nicht zweimal überlegen, das unverhoffte Remisangebot seiner Gegnerin anzunehmen.
Olaf an Brett 8 spielt mit Schwarz eine solide italienische Partie. Er kann seinem Gegner einen Isolani im Zentrum verpassen, gegen den sich aber im Verlauf keine Mittel finden. Schließlich mündete die Partie in einem Leichtfigurenendspiel Springer gegen Läufer, in dem ein Remis für beide Seiten in Ordnung geht.
Bei Stephan bleibt die Stellung lange geschlossen und das Material auf dem Brett. Nach dem Damentausch steht er gefühlt besser. Als er einen Bauern erobern kann, setzt sein Gegner alles auf eine Karte und opfert eine Figur. Stephan findet die richtigen Züge und der Angriff seines Gegners verpufft. Plötzlich steht dessen König selbst entblößt da. Das Ende will sein Gegner nicht mehr sehen und gibt auf.
Zukri kann seinen Gegner mit den schwarzen Steinen von Beginn an unter Druck setzen. Nach einem Bauernraub auf b2 kann seine Dame über b5 und a5 wieder aus dem Gefahrenbereich herausturnen, um sich dann im zu weit vorgerückten gegnerischen Königslager einzunisten und den feindlichen Monarchen unter Druck zu setzen. Seinem Gegner gefällt die Stellung zusehends weniger, was sich an dessen Zeitverbrauch messen lässt. Zukri führt zusätzliche Kräfte heran und ein weiterer Bauer fällt am Königsflügel. Den Schlusspunkt setzt er durch eine Springergabel mit Damengewinn. Sein Gegner gibt auf.
Arne am Spitzenbrett baut seine Partie gewohnt solide und mit viel positioneller Übersicht auf. Er sammelt kleine Stellungsvorteile, gewinnt einen ersten Bauern, seine Türme dringen ein, ein weiterer Bauer auf a7 fällt und sein auf a6 vorgerückter Freibauer wäre nur noch unter Materialverlust aufzuhalten. Der Gegner hat genug und streicht die Segel.
Am längsten läuft Finns Partie. Er hatte im Mittelspiel alles richtig gemacht und erst am Damenflügel seines Gegners Bauernschwächen geschaffen und diesen dann bearbeitet. Der Lohn sind zwei verbundene Freibauern. Unterstützt von Turm, König und Springer sollte das eigentlich einfach gewonnen sein. Gegen einen Vorstoß des a-Bauern sehe ich für seinen Gegner keine Verteidigung mehr. Dann spielt Finn jedoch erst einem unnötigen Königszug, um dann mit dem falschen Bauern vorzurücken, was ihn den a-Bauern kostet. Die Türme tauschen sich und plötzlich droht die Partie zu kippen. Der gegnerische Springer hält den verbliebenen Freibauern, der feindliche König kann sich zu Finns Königsflügel aufmachen. Wenn das mal nicht ins Auge geht. Geht es nicht. Der Gegner findet nicht die richtigen Züge und Finn kann seinen Freibauern doch noch verwerten. Glück gehabt.
So kommen wir zu einem ungefährdeten und auch in der Höhe standesgemäßen 7:1 Pflichtsieg gegen den Aufsteiger.
Danke an alle – gut gemacht! Als nächstes steht am 30.3. mit dem Auswärtsspiel in Gerlingen noch mal ein härterer Brocken auf dem Programm. (Stefan Urlichs)