6. Spieltag Bezirksliga

Zum Knarzeboden nach Herrenberg

Wenn wir zum Auswärtsspiel nach Herrenberg aufbrechen, denken alle an den knarzenden Dielenboden im Spielraum im Klosterhof. Herrenberg zählt vom Papier her zu den stärksten Teams in der Liga, mit 4 1900+-Spielern an den Topbrettern. Diese sind heute auch alle dabei. Vom Papier her sieht es also nach einer harten Nuss aus. Vielleicht ist heute das Glück auf unserer Seite.
Herrenberg
Es tut sich sehr lange nicht viel. An allen Brettern bauen die Spieler ihr System auf. Arthur bekommt an Brett 1 mit den weißen Steinen die aktivere Stellung im Mittelspiel, kann aber keine entscheidenden Schwächen im schwarzen Lager erzeugen und landet bald im Remis-Hafen.

Stephan bekommt ein kompliziertes Mittelspiel an Brett 2 auf die Quadrate. Sein Gegner kann mit Springer, Dame und Turm sehr großen Druck auf Stephans Damenflügel ausüben. Um diesen Druck zu mindern, gibt Stephan die Qualität, die dann jedoch den entscheidenden Vorteil für seinen Gegner mit den weißen Steinen bringt und Stephan muss seinen Punkt abgeben.

Zukri steht an Brett 3 eher etwas schlechter. Als beide Spieler auf dem Formular 38 Züge hatten, lief die Uhr seines Gegners ab. Der Test auf die korrekte Zugzahl ergab auch 38 Züge, so dass Zukri einen Sieg auf Zeit verbuchen konnte.

Meine Partie an Brett 4 lief bis zum 14 Zug in normalen Bahnen. Dann spiele ich mit 14…. Sgf6 einen echt schlechten Zug. Mein Gegner hätte nun mit Tausch des Springers entscheidenden Vorteil gehabt. Er spielte einen deutlich schlechteren Zug, trotzdem hatte er von da an einfach die bessere Stellung und dauerhaften Druck. Unter Zeitdruck kann ich dann nicht alle Drohungen abwehren, kämpfe zwar noch verbissen und muss dann im 43. Zug doch aufgeben.

Norbert an Brett 6 und Gleb an Brett 5 haben vorteilhafte Turm-Bauernendspiele auf dem Brett, mit jeweils einem Mehrbauern. Norbert spurtet im klassischen 2-Bauern-Turmverbund auf der h- und g-Linie mit Schwarz souverän zu seinem Sieg. Etwas schwieriger hat es Gleb bei seinem Endspiel. Hier die Stellung, bei der er am Zug ist. Ist gewonnen, muss man aber unter Druck auch erst einmal ausspielen:

Endspiel
Gleb bleibt ganz cool und ruhig und bringt die Partie sicher nach Hause, zum unerwarteten 3,5:2,5 Sieg.

Super Jungs. So kann es weiter gehen. (Martin Berger)