Auswärtsspiel in Sillenbuch
Am 2 Spieltag müssen wir zum 2. Auswärtsspiel nach Sillenbuch. Vom Papier her sieht es nach einem Match auf Augenhöhe aus und es wird sicherlich ein spannender Sonntag. Wir treten in einer guten Besetzung an. Bei David Schenzle bietet sich nach wenigen Zügen an Brett 5 eine spannende Stellung an. Sein Gegner steht mit Schwarz mit zwei Doppelbauern und einer löchrigen Bauernstellung da und wir alle glauben, dass David einfach gut steht. Er selbst schätzt die Stellung ausgeglichen ein. In der späteren Engine-Analyse zeigt sich, dass er recht hatte. Trotzdem gab es eine Stellung kurz vor dem Remis, in der die Software bei einer anderen Abwicklung ihn um eine Bauerneinheit besser sieht. Am Ende ist das Remis aber gerechtfertigt. Ich wähle an Brett 4 eine eher passiven Aufbau mit Schwarz, der später oft dynamisch geöffnet werden kann. In der folgenden Stellung spiele ich nicht den besten aggressiven Zug Dh4, der zu einer besseren Stellung führt. g4 meines Gegners war doch etwas optimistisch.
Danach hätte ich schön Druck auf die Königsstellung bekommen und wäre auch mit einem Turm in seine Stellung eingedrungen. Ich spielte jedoch g6 und Weiß kann seine Stellung gut absichern. Danach dauerte es nicht lange, bis wir uns auf Remis einigen. Zukri Avdic zeigt an Brett 3 wieder einen schönen Angriff mit den weißen Figuren am Königsflügel. Eine kleine Ungenauigkeit führt dazu, dass sein Gegner aktives Spiel im Zentrum bekommt und Zukri dadurch den Königsangriff abbrechen muss. Das folgende Mittelspiel führt zu einem Turmendspiel mit einem Mehrbauern für seinen Gegner, was dann aber einfach Remis ist. Arthur Schenk hat an Brett 1 mit den weißen Figuren ein unübersichtliches Mittelspiel mit vielen aktiven Figuren auf dem Brett. Als sich einen Bauernraub auf b7 anbietet, denkt er lange nach und schätzt die Situation zu gefährlich ein. Er wählt die sichere Variante, die dann am Ende auch zu einem sicheren Remis führt. Ob der Bauerngewinn besser gewesen wäre, haben wir noch nicht ausanalysiert. Stephan Kaufholds Gegner baut einen aggressiven Königsangriff an Brett 2 auf. Stephan steht dadurch sehr passiv. Er kann nicht verhindern, dass sein Gegner mit einem Turm in sein Hinterland eindringt. Er muss die Qualität hergeben und kann die Stellung leider nicht mehr retten. Es steht 2:3 gegen uns. Gleb Reznikov steht an Brett 6 sehr gut, nur die Zeitnot bereitet ihm Kopfzerbrechen. Gleb muss gewinnen. In Zeitnot sieht er leider den Gewinnweg in folgender Stellung nicht.
Sein Gegner hatte gerade 1.Kg3 gespielt. Die beste Variante wäre 1…. g5! Der Springer muss schlagen 2. Sxg5. Alles andere gewinnt schneller für Schwarz. Danach folgt 2…. Se2+ 3. Kh2 Dc1. Weiß muss die Damen tauschen und das Endspiel ist für Schwarz einfach gewonnen. Unter großem Zeitdruck willigt er dem Remis ein. 2,5:3,5. In der Tabelle im Mittelfeld. Wir schauen jetzt einfach wieder nach vorne! (Martin Berger)