Vorne Hui hinten Pfui
Es geht bei mir schon komisch los. Ich hab keine Ahnung von der Eröffnung und gerate schnell unter Druck. Meine Dame ist angegriffen und muss ziehen. Nur wohin? Zurück in Sicherheit oder nach vorne, um Ärger zu machen. Allerdings auf absehbare Zeit kein Rückzugsfeld in Sicht. Ich gehe das Risiko ein – ich tu’s nie wieder.
An Brett 4 hat Finn eine solide Stellung, wenn auch etwas gedrückt. Sein Befreiungsschlag kollabiert leider. Ein Zwischenzug seines Gegners kostet eine Figur bei leider immer noch gedrückter Stellung. Da war dann auch trotz hartem Kampf nichts mehr zu machen.
Der erste Lichtblick kommt mit Stephan an Brett 2. Er hält die Stellung lange geschlossen, bis er in ein Mittelspiel mit ungleichfarbigen Läufern kommt. Er hat sich das aber gut überlegt, denn während sein Läufer in die Stellung des Gegners kommt und Drohungen schafft, ist der Läufer seines Gegners nur Statist. Am Damenflügel bricht die Stellung des Gegners schließlich zusammen.
Den Ausgleich schafft Manuel. An Brett 1 schiebt er seinen Gegner völlig zusammen. Irgendwann hat dieser keine Lust mehr und opfert einen Springer gegen 2 Bauern die ihn sehr beengten. Dadurch seht Manuels König ziemlich offen. In der Folge muß er die Dame geben gegen Turm und Springer. Ergebnis 2 Springer und Turm gegen die Dame. Vom Material her OK – von der Stellung her hätte ich das nicht einschätzen wollen. Manuel behält aber kühlen Kopf und dichtet alles, kommt zum Gegenangriff und gewinnt.
2:2. Immerhin.
Bei Arthur sieht das von Anfang an gut aus.
Bei Apostolos ist Verteidigung angesagt. Nach der Eröffnung steht der etwas gedrückt, aber sicher. Leider schafft er es nie richtig, sich zu befreien. Als seinem Gegner der Durchbruch am Damenflügel gelingt, ist das Spiel praktisch entschieden. Es gehen 2 Bauern verloren und schließlich das Spiel.
Als letzter kämpft Arthur an Brett 3. Er schiebt mit Weiß seinen Gegner völlig zusammen. Ich glaube dieser überschreitet nie die Mittellinie und bewegt sich überwiegen auf den letzten 3 Reihen. Arthur besetzt alle wichtigen Linien und Reihen und die unwichtigen helfen seinem Gegner halt auch nicht. Der endgültige Einbruch kommt am Königsflügel. Sein Gegner hatte nie Gelegenheit zur Rochade und so ist der Turm auf der h-Linie immer Angriffsziel. Der Einbruch bringt dann auch das schnelle Aus.
3:3 Unentschieden. OK. Aber da war mehr drin. (Jürgen Schedler)