Watt soll sich sachen
Spiel gegen Weil der Stadt 1. Ende Gut alles Gut. Oder im Skat: Ohne 3 – Spiel 3,5.
Nach gefühlten 300 Absagen treten wir „leicht“ ersatzgeschwächt an. Aber immerhin, 6 Spieler, alle hoch motiviert.
Die ersten Züge alles OK.
Bei August und Till ziehen graue Wolken auf – obwohl ich diese beim Rauchen nicht sehen kann.
Alle anderen fummeln.
Leon bereitet einen Angriff auf den gegnerischen König vor. So viel ist klar.
Alle anderen orgeln mit.
Bei August und Till verdüstert sich die Lage. August, mit gefühlten 1000 Ligaspielen, bietet Remis, im Brustton der Überzeugung, nimm an oder geh unter. Sein Gegner kapiert – rette den halben Punkt und nimmt an. Damit ist das erste, für mich verlorene Spiel, gerettet.
Bei Till Läuft das ähnlich bis gleich. Sein Gegner kann kaum laufen vor Kraft. Weiß aber nichts damit anzufangen. Bei zwei Mal gleicher Stellung, bietet Till Remis — sein Gegner nimmt an. Herz – was willst du mehr.
So kommen wir von einem 0:2 zu einem 1:1, was sich besser anhört und auch besser anfühlt.
Apostolos kommt mit dem „Franzosen“, dem ihn sein Gegner vorsetzt, gut zurecht. Theorie einwandfrei.
Mein Damengambit ist zu einem Slawisch oder Caro-Kann verkommen.
Leon auf Kurs —- zerstöre den König.
Bei Martin gibt es Kampf auf voller Brettbreite. Mit verhakten Bauernketten. Wie die b-Linie aufging, habe ich versäumt. (Leider muss ich mich manchmal um mein Spiel kümmern). Aber wie ich den rückständigen Bauern auf b3 sehe, weiß ich, was kommen kann. Sein Gegner belagert den Punkt auch beharrlich bis „Blut spitzt“. Soll heißen, 2 Bauern weg. Zwei verbundene Freibauern beim Gegner — Ergebnis klar.
Aber jetzt kommt unsere Reserve. Leon betoniert seinen Gegner am Königsflügel ein. Dame da, Springer da, Läufer auf der Diagonale, Bauernsturm am rollen. Das Bollwerk bröckelt. Die offene g-Linie bringt den Erfolg. Die verdoppelten Türme schlagen ein. Damen weg. Sein Gegner kämpft zäh. Ein Turm weg — aus. Zu viele Probleme, um auch nur Eines zu lösen. Voller Punkt und Ausgleich!! Ein tolles Spiel!!
An Brett 3 kämpft sich Apostolos langsam aus dem „Franzosen“. Gewinnt am Damenflügel die Oberhand, ohne seinen eigen Königsflügen zu vernachlässigen. Ein erster Erfolg zeichnet sich ab, als der den b7-Bauern seines Gegners erobert. Allerdings steht sein König etwas „luftig“. Egal. Ohne b7 ist der Vormarsch über die c-Linie offen. 2 weitere Bauern des Gegners verschwinden. Dieser droht aber mit Dauerschach und noch viel schlimmeren Dingern. Aber Apostolos wandelt ganz cool in einen Springer um, mit Schach. Opfert seinen Turm, was sein Gegner etwas amüsiert, er hält den Zug wohl für einen Fehler (ich stehe daneben und verfolge das Geschehen und sehe sein schmunzeln) und greift zu. Hoppsalla 3 Züge später ist er matt. Und das ist kein Fehler!!!!
Beim stand von 2:3 biete ich meinem Gegner Remis. Gerade haben wie den 40sten Zug gespielt. Natürlich kann er nicht annehmen. Wir gehen rauchen. Schönes Wetter. Gute Stimmung. Er denkt nochmal 20 Minuten nach und willigt ein. Wo Nichts zu machen ist, ist Nichts zu machen.
Damit liegt das Stammpersonal nur einen „Muckenfurz“ vor den Ersatzspielern, 2:1,5 die sich prima geschlagen haben!!!!
Addition 3,5. Ein gutes Pferd springt nicht höher wie es muss!!!!!
Trotzdem hoffe ich, wieder mehr Stammspieler begrüßen zu dürfen. Sonst sind Mitte der Saison alle Ersatzspieler verschlissen.
Großes Lob vom Chef. Weiter so. (Jürgen Schedler)