Die erste Mannschaft beschließt das Schachjahr mit dem Auswärtsspiel in Herrenberg. Von der Aufstellung her verspricht es, ein spannender Kampf zu werden. Herrenberg tritt mit zwei Ersatzspielern an, sind DWZ-technisch an einigen Brettern etwas besser einzuschätzen.
An allen Brettern gibt es lange Zeit ein zähes Ringen um Vorteile. Ein sehr interessante Figurenverteilung ergibt sich an Brett 2 bei Franz Schlosser. Franz hatte den Einbruch auf f7 von Leichtfiguren in seine schwarze Stellung unterschätzt und muss seine Dame und den f-Bauern gegen 3 Leichtfiguren geben. Mit vielen Bauern auf dem Brett und nach dem Abtausch der Türme und noch einer Leichtfigur sieht seine Stellung ganz gut aus und Franz will auch gerne schauen, ob noch etwas geht (Diagramm rechts). David Schenzle (Brett 7) ist heute der Schnellste. In ausgeglichener Mittelspielstellung einigt er sich mit seinem Gegner auf ein Remis. Norbert Nitsch baut mit den schwarzen Figuren eine solide Stellung auf, die sein Gegner nicht knacken kann und somit ergibt sich auch hier ein Remis. Stefan Urlichs macht an Brett 4 mit Läufer und Springer mächtig Druck auf c2 in der weissen Stellung. Sein Gegner hält mit Sa3 dagegen und bekommt die Möglichkeit, am Damenflügel Unordnung zu schaffen. Nach einemm ungenauen Damenzug steht Stefan plötzlich mit 2 Bauern weniger da, jedoch sind die beiden Bauern verdoppelte Randbauern, die im Endspielmit beidseitigen Läufer und Springer blockiert werden können. Stefans Gegner laviert jedoch sehr umsichtig und setzt den Vorteil langsam aber sicher in einen vollen Punkt um. Zukri Avdic spielt lange Zeit an Brett 3 eine ausgeglichene Partie. Leider macht ihm eine Springergabel einen Strich durch die Rechnung und der Punkt geht an seinen Gegner. Arthur Schenk bekommt einen sizilianischen Aufbau vorgesetzt. Die interessante Spielweise seines Gegners läßt diesen dann mit einem König in der Mitte bzw. auf der Wanderschaft in Richtung Ecke. Trotzdem bekommt Arthurs Gegner gutes Gegensiel am Damenflügel, was ihm dann auch einen Figurengewinn und den ganzen Punkt einbringt. Apostolos Anastasopoulos vertieft sich an Brett 8 in ein kompliziertes Mittelspiel mit Dame, Turm, Springer, Läufer und mehreren Bauern, jeweils auch vereinzelte Bauern. Durch eine Unachtsamkeit verliert sein Gegner einen Turm. Er kann zwar mit Springer und Dame in Apostolos‘ Stellung eindringen und seinen König bedrängen. Er wird jedoch wieder herausgeworfen und kann den Materialrückstand nicht verkraften. Ein Sieg für uns! Vielleicht hat Franz einfach zu schnell gezogen. Der Springerzug zurück auf die 7. Reihe war jedoch suboptimal und sein Gegner kann mit der verbliebenen Dame ins Hinterland einrücken. Wichtige Bauern gehen nun verloren und somit auch der Punkt. Im letzten laufenden Spiel kann ich nur noch unser Brettpunkteverhältnis verbessern. Ich bekomme an Brett 5 mit Weiss eine solide Angriffsstellung, mit meiner Dame auf d3, einem zentralisierten Springer auf e5. Das Turmmanöver von f1 über f3 nach h3 macht dann mächtig Druck auf dem Königsflügel. Mein Gegner muss mt dem König in die Mitte. Seine Schwerfiguren wandern auf den Königsflügel. Eine superschnelle Kurzreise meiner Dame auf den Dameflügel mit Figurengewinn- und Mattdrohungen bringt meinen Gegner zum entscheidenden Fehler und er reicht die Hand über das Brett. Mit der vermeidbaren 5-3 Niederlage treten wir die Heimreise an. Naja, Niederlagen sind prinzipiell ja immer vermeidbar. Es gibt sie aber trotzdem immer wieder. In der Tabelle liegen wir im Mittelfeld. Wir freuen uns auf die Spiele im Neuen Jahr! (Martin Berger)