Road Runner und andere schnelle Typen
Die Spiele gegen Vaihingen-Rohr gehen los wie die Feuerwehr. Vor allen die Bretter 1, 3 und 5 mit Weiß ergreifen sofort die Initiative. Die geraden Bretter im Prinzip auch, nur Apostolos lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und zieht sein Ding durch. Bei Finn ist schon im dritten Zug Chaos.
Aber im Einzelnen:
Uwe, mein Jungstar und Nachwuchshoffnung an Brett 2 attackiert sofort die lange Rochade des Gegners und kommt mit Schwarz sehr gut ins Spiel. Er kann schnell einen Läufer gegen einen Springer tauschen und hat ein gut postiertes Läuferpaar. Dafür hat er allerdings auf seine Rochade verzichtet. Er sieht einen Figurengewinn. Die Bauerngabel auf Dame und Springer sieht gut aus, aber sein Gegner hat entweder einen Zug weiter gerechnet oder einfach Glück. Er kann die Dame mit Gegenangriff abziehen und so geht der Schuss nach hinten los.
Nicht so schlimm, alle Partien stehen gleich, besser oder deutlich besser.
Die drei ungeraden Bretter versprechen 3 Punkte und Till fängt an. Er überspielt seinen Gegner aus der Eröffnung heraus. Bekommt das Zentrum unter Kontrolle und die offene c-Linie. Herz was willst du mehr? Als er mit Läufer b6 einen Turm auf der Grundreihe angreift, dieser aber kein gutes Feld findet, entschließt sich sein Gegner zu einem Qualitätsopfer mit Gegenangriff im Zentrum. Nur die Rechnung geht nicht auf. Die Qualle ist weg – das Zentrum aber auch, da er einen Zwischenzug von Till übersehen hat. Jetzt geht es schnell, Till kommt mit Turm und Dame auf die achte Reihe und die Lichter gehen aus.
1:1 schon besser!
Bei Chris an Brett 6 ist zwar viel Action, aber es wird doch alles korrekt getauscht und schnell ein Endspiel mit Doppelspringer und Dame erreicht. Hier scheint sein Gegner leicht in Vorteil, da seine Springer am Damenflügel gut harmonieren und ein Springer von Chris sich am Königsflügel etwas verirrt hat. Nach dem er das korrigiert hat, ein Springerpaar getauscht ist, kann man eigentlich mit Remis rechnen. Dann noch Damentausch, das sollte es gewesen sein. Nein. Übermotiviert reitet er eine Springerattacke ohne Wiederkehr. Sein Springer wird gefangen, der Punkt auch.
Bis hier sind gerade Mal 2 Stunden gespielt – da wurde richtig Tempo gemacht. 🙂
Aber es sind ja die Weißpartien am laufen. Luca baut eine grundsolide Position auf. Stabiles Zentrum, gute Diagonalen für die Läufer, Rochade und Abmarsch am Königsflügel mit f4, f5, Öffnung der f-Linie, Eroberung des Feldes f7, Gewinn einer Qualität und des Bauer e7. Sieht Bombe aus. Allerdings hat sein Gegner die Zeit genutzt, um sein Läuferpaar in Stellung zu bringen. Alles schön und gut. Der Läufer auf e5 mit dem Turm schlagen, hätte die Qualität gekostet, aber das Spiel wahrscheinlich gewonnen. So dreht sein Gegner das Spiel und gewinnt.
1:3 nicht schön!
Aber wir haben ja noch ein Spiel mit Weiß an Brett 1. Ab dem dritten Zug ist Kalamität, es geht voll zur Sache und es scheint, dass Finn, was die Eröffnung angeht, die Oberhand behält. Auf jeden Fall bleibt der gegnerische König in der Mitte und der Königsflügel unterentwickelt. Es kommt ein Bilderbuchangriff bei dem Finn dem gegnerischen König an die frische Luft hilft. Dass er dabei zeitweise eine Figur stehen lässt, ist nicht so schlimm, da sein Gegner diese wegen diverser Drohungen, Matt inklusive, eh nicht nehmen kann. Die Wanderung des Königs hat allerdings 3 Bauer gekostet, die Finn beiläufig eingesammelt hat und bei völlig offener Königsstellung ist in dem Endspiel nichts mehr drin.
2:3 schon besser!
Jetzt wäre es schön, berichten zu können, bei Apostolos deutet alles auf einen Sieg hin. Leider nicht. Sein jugendlicher Gegner macht ihm das Leben schwer. Es ist ein sehr zähes Spiel, ein Positionskampf, bei dem nicht abzusehen ist, wer die Oberhand behält. Apostolos hat einen Läufer auf g6 mit seinem h-Bauer zurückgeschlagen, also die halboffene h-Linie und kann so schlecht kurz rochieren. Lang aber auch nicht. Er hat aber die Linien im Zentrum im Griff bzw. geschlossen und so bleibt ihm das Schicksal von Finns Gegner erspart. Aber es wird immer mehr getauscht, Im Endspiel Dame, Turm, Läufer verschwinden zuerst die Damen, dann die Türme und übrig bleibt ein ungleichfarbiges Läuferendspiel und das bei dem Spielstand. Apostolos kann seinen König am Damenflügel einnisten. Sein Gegner hilft aber tatkräftig mit und Apostolos erobert beide Bauern am Damenflügel und gewinnt. 3:3. Eine Heldentat!!!
Eine schwere Geburt, nichts für mein altes Herz. Beim nächsten Spiel muss das besser werden!
Aber Platz 2 in der Tabelle und der Chef ist zufrieden.
Dank an ALLE und die Fahrer. (Jürgen Schedler)