Irrungen und Wirrungen
So könnte man unsere Begegnung in der Bezirksliga gegen die SGem Vaihingen-Rohr betiteln. In der Anfangsphase der Begegnung schlichen sich bei uns an verschiedenen Brettern einige Irrungen ein. Uli Scheibe (Brett 8) steht kurz nach der Eröffnung mit einer Quali weniger da, Norbert Nitsch (Brett 6) vermisst dann auch eine solche. Ich (Brett 5) stehe plötzlich … vielleicht war es auch nicht so plötzlich … in einer gedrückten Stellung. Zukri Avdic (Brett 3) hat nach der Eröffnung auch nicht gerade eine tolle Stellung. An den anderen Brettern sieht also normal aus. Arthur Schenk (Brett 1) versucht alles, um einen guten Angriff auf den kurzrochierten gegnerischen König zu iniziieren. Dafür bleibt sein König in der Mitte. Franz Schlosser (Brett 2) baut langsam etwas Druck auf. Stefan Urlichs (Brett 4) steht mit einem Turm schön auf der 8 Reihe in der schwarzen Stellung, wobei der König des Gegners noch unrochiert auf seinem Posten steht. Finn Matzel (Brett 7) steht nicht schlecht. Langsam fängt es dann mit dem entwirren an. Stefans Gegner kann seine Stellung stabilisieren und der eingedrungene Turm von Stefan kann nichts ausrichten. Stefan sieht nichts besonderes mehr und bietet Remis, was der Gegner annimmt. Als ich bei Norbert reinschaue, hat sich die Lage gebessert … er hat eine Figur und zwei Bauern als Gegengewicht gegen einen Turm erhalten. Gewinnen wollen, braucht er in der gegebenen Konstellation mit jeweils noch einem zusätzlichen Turm und anderen Bauern nicht und da sein Gegner friedlich gestimmt ist, einigen sie sich auf ein Remis. Zukri hat inzwischen alle Schwerfigure abgetauscht und es ist ein Endspiel mit Minusbauer, aber ungleichen Läufern, entstanden. Diese Endspiele sind oft remislich. Zukri kann dies auch in diesem Fall seinem Gegner zeigen und erarbeitet sich ein Remis. Ulis Gegner sieht ein taktisches Motiv und opfert einen Läufer auf h2. Hier ist er offenbar einer Irrung erlegen und Ulis Stellung hat sich deutlich gebessert. Noch ein paar Wirrungen seines Gegners und er steht glatt auf Gewinn, was dann auch zu einem vollen Punkt führt … puhhh. Bei Arthur geht es heiss her. Sein Gegner droht ein Matt in der Mitte, Arthur versucht auf der h-Linie in die weisse Stellung einzudringen. Sein König in der Mitte sieht etwas wackelig aus. Inzwischen bekommt Franz eine sehr schöne Angriffsstellung mit dem Läuferpaar und einem Turm. Er kann mit dem Turm auf der Grundreihe eindringen, hat Matt- und Materialgewinndrohungen. Diesem Druck kann sein Gegner nicht Stand halten und wir bekommen einen weiteren Punkt. Punktetechnisch sieht es gut aus … 3,5-1,5. Meine Stellung hat sich auch gebessert. Fühle mich nun ganz wohl. Leider übersehe ich dann einen kleinen Tausch, der mir zwei Leichtfiguren gegen Turm und die bessere Stellung bringt. Nun ist mein Gegner plötzlich wieder am drücken. Arthurs König in der Mitte war dann doch zu anfällig und er muss seinen Punkt abgeben. Es steht 3,5-2,5. Bei Finn sieht es remislich aus. Sein Gegner will jedoch unbedingt gewinnen, da die Stellung in meiner Partie unklar ist. Manchmal ist es nicht gut, unbedingt gewinnen zu wollen. Finn kann durch eine Wirrung seines Gegners entscheidendes Material gewinnen und fährt den ganzen Punkt ein. Glücklich nehmen wir diesen Siegespunkt an. In meiner Partie rächte es sich nun, dass ich die schöne Abwicklung vor ein paar Zügen nicht sah. Zwei Springer in meinem Lager gabeln mich ganz schön auf und somit gebe ich meinen Punkt an meinen Gegner. Mit 4,5-3,5 gewonnen. Das war das Wichtige! Danke an alle! (Martin Berger)